Kritzeln, scribbeln und skizzieren

Die Situation kennen sicher viele: Man sitzt in einem Meeting, der vierte Kollege äußert sich mehr oder weniger umfassend zu einem Thema, zu dem eigentlich schon alles gesagt wurde. Block und Stift liegen griffbereit und ob der leeren Worte ungenutzt vor einem. Bald geht der Griff zum Kuli und erste Striche sind auf dem leeren Blatt. Linie folge auf Linie, ein Kreis hier, eine freie Form dort. Schon sind wir am Kritzeln. Und hören plötzlich besser zu!

Erinnerung aus längst vergangenen Schultagen: Man wird vom Lehrer ermahnt, mit dem Kritzeln aufzuhören und endlich wieder zuzuhören.

Dabei ist es viel besser, einfach vor sich hin zu kritzeln als zum Beispiel aus dem Fenster zu schauen. Denn ziellose Blicken lenken die Gedanken oft in eine ganz andere Richtung. Laut Studien der Universität Plymouth aus dem Jahr 2009 erinnert man sich besser an Details aus Gesprächen, wenn man während des Gesprächs zum Stift greift und kritzelt.

KontrastPlus Scribbles & KritzeleienJede/r Berufskritzler/in hat - zumindest während der Ausbildung zum Grafiker/Mediendesigner - ein Skizzenbuch geführt, kleine Gedanken und Ideen zu Papier gebracht und ist so von einer Idee zur nächsten gekommen. Durch Photoshop und Illustrator bin zumindest ich zeitweise davon abgekommen, erste Entwürfe von Hand zu machen. Auch hier hilft aber mal mehr, mal weniger zielgerichtetes Kritzeln, andere und bisher nicht bedachte Formen zumindest mal vom geistigen Auge zum physischen Begreifbaren zu verlagern. So können die der Ideen wieder ungestört fließen und lösen vielleicht auch die kreative Blockade, die schon seit Tagen verhindert, dass man im aktuellen Projekt wieder vorankommt.

Also bitte im nächsten Meeting, vor dem Rechner oder dem berüchtigten leeren Blatt kein schlechtes Gewissen haben, einfach vor sich hin zu kritzeln – immerhin befeuert es die Kreativität und die Aufnahmefähigkeit! Auf die Blätter! Fertig! Losgekritzelt!

 

 

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